09.07.2023: Das Finale der Int. Bundesliga in Weißenfels stand an für Mika Schöpplein.
Bei 34 Grad wurde es ein heißes Rennen. In mehrfacher Hinsicht.
Ausgeschrieben war ein UCI-C2 Rennen.
Wie alle Rennen der Bundesliga also international mit der Vergabe von Weltranglisten-Punkten. Für die Top 10. Und das ist auch schon der große Haken.
Mika gehört zur Altersklasse U23.
Und für die gibt es auch eine eigene Wertung für die Bundesliga.
Das Rennen jedoch wird zusammen mit der Elite, der höchsten Klasse, gefahren.
Das bedeutet, dass nicht nur die Renndauer auf mind. 90 Minuten angesetzt wird, Elite eben, sondern die UCI-Punkte für die ersten 10 vergeben werden.
Ungeachtet dessen, ob ein Fahrer Elite oder U23 ist.
Eigentlich kein realistisches Ziel für einen U23-Fahrer, schon gar nicht im ersten Jahr.
Abgekürzt, im Jugendsprech: Punkte holen? Kappa!!!
Um 14.15 Uhr ging es los: Bei brütender Hitze und staubtrockener Strecke.
37 Fahrer am Start.
Schon in Runde zwei gab es die ersten Ausfälle. Aufgaben wegen Überhitzung.
Mika lag da auf Platz 15.
Damit wäre schon alles gut gewesen, in etwa das war das Ziel.
Weitere Ausfälle, Defekte, Stürze.
Das Ganze entwickelte sich zu einer Art Ausscheidungsrennen.
Zitat eines Betreuers in der Techzone: "Die fallen ja wie die Fliegen!"
Mika fuhr, wie ein Uhrwerk, legte zu.
Platz 13, Platz 11! Oh Mann!
Letzte Durchfahrt an der Feedzone, in die letzte Runde: Platz 10. 10.!!!
Und Luft nach hinten!
JETZT NUR NOCH ANKOMMEN!
Es klappte!
Platz 10 im Ziel und der so wichtige UCI-Punkt auf der Uhr!
Ab jetzt Eintrag in die Weltrangliste.
Das ist deswegen so wichtig, weil bei allen Rennen mit UCI-Status für die Startaufstellung immer zuerst die UCI-Punkte herangezogen werden.
Überall, auch im Ausland.
Schon zwei Wochen später, am 23.07.2023, bei der Deutschen Meisterschaft in Albstadt, sollte sich das erstmals auszahlen.
Startplatz 21, das ist genau in der Mitte des U23-Feldes.
Nicht ganz hinten, wie sonst oft.
Es war alles angerichtet.
Die Form war sowieso da, die Strecke trocken.
Einige Wochen zuvor war Mika mit dem Hessenkader für 3 Tage auch dort zum Trainingslager.
Besser vorbereiten geht kaum.
Und dann stürzt er beim Strecken-Check am Samstag ziemlich heftig.
Aus.
An Rennen fahren war nicht mehr zu denken.
Heimreise.
Auch das gehört zu diesem Sport.
So isses halt manchmal.
