Hitze, Starkregen und Matsch begleiteten unsere Starter beim 1. Wiesbadener Mountainbike-Event mit Fahrern der Extraklasse. Den über 400 Konkurrenten stellte sich unser Team in den unterschiedlichen Leistungsklassen an zwei Tagen mit achtbaren Resultaten.
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Matsch, überall Matsch, unter dem Trikot, in den Haaren, sogar in den Ohren. „Das war ein Blindflug", sagten auch David Halfmann und Dominik Dietzel. Die Strecke war nicht immer wirklich zu sehen. Der Bereich um die Augen verblieb als einziger heller Fleck in den Gesichtern, sofern sich unsere Cracks dazu entschieden, eine Brille zu tragen. Die anderen hatten noch bis zum nächsten Tag mit tränenden Augen zu kämpfen.
David Halfmann, Dominik Dietzel, Paul Halfmann, Marco Göbert, Marc Jansen, Peter Halfmann und Frank Dickel waren unsere Fahrer bei der Premiere des Wiesbadener Mountainbike-Events rund um und auf den Neroberg. Sie absolvierten zwei Strecken, 28 und 41 Kilometer, wobei der Tacho 3 -5 Kilometer mehr anzeigte.
Angetreten waren Fahrer aus ganz Deutschland. Darunter renommierte Profis und deutsche Meister, viele Kader- und Lizenzfahrer wie z.B. Kai Hundertmarck, der mittlerweile sein Rennrad gegen ein Mountainbike eingetauscht hat.
Je nach Streckenverlauf durften die Mountainbiker zwischen 850 und 1400 Höhenmetern zurücklegen. Es war ein permanenter Kampf am Limit, insbesondere da das Wetter den Fahrern und Organisatoren einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. Kurz vor dem Startschuss um 09:00 Uhr hatte es begonnen, heftig zu regnen. Und es gab immer wieder starke Schauer bis dann um 9:45 alle, völlig durchnässt, gestartet waren. Für die Fahrer war das die Höchststrafe. Die Forstwege waren noch gut zu befahren; die zahlreichen wunderschönen Single-Trails verwandelten sich aber binnen Minuten in ein einziges Schlammbad. Einzelne Streckenabschnitte hoch zum Kellerskopf waren gar nicht mehr befahrbar. Die Fahrer mussten absteigen und laufen. Keine Seltenheit im Mountainbike-Sport, doch die Wiesbadener Strecke hätte man bei trockenem Untergrund durchgängig befahren können. Wer die Hürden dennoch meisterte, wurde belohnt – mit einer rasanten Schlussabfahrt hinunter ins Nerotal. Dunkle, nicht mehr näher zu identifizierende Matschklumpen auf ebenso verdreckten Rädern schossen mit bis zu 60 Kilometer pro Stunde die steile Piste hinunter, sprangen über Bodenwellen oder legten in der letzten scharfen Kurve gewagte Bremsmanöver hin, bevor es 2 km vor dem Ziel wieder steil den Berg hinauf in Richtung Neroberg ging. Nach der Regeneration im Ziel gab es nur noch eines: Eine Dusche - und zwar für Fahrer und Gefährt.
David Halfmann beendete die U15-Konkurrenz auf der „Kurzstrecke" als 7. Paul Halfmann und Dominik Dietzel belegten in der U17-Klasse die Ränge 5 und 7. Marc Jansen war unser Bester auf der 41 km-Strecke und erreichte in der Riege der Elite-Fahrer Rang 14. Auch die anderen waren mit ihren Mittelfeldplatzierungen zufrieden. Wichtig war insbesondere, dass alle „fast" sturzfrei und ohne Blessuren davonkamen.
Noch erfolgreicher waren unsere jüngeren Nachwuchsfahrer am Vortag bei der KidsRace Auftaktveranstaltung. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sie anspruchsvolle Runden auf einem Wiesengelände im Nerotal zu absolvieren.
Mats Vogt konnte in seinem 1. Rennen in der U7 einen hervorragenden 2. Platz erkämpfen, wobei er fast die gesamt Wegstrecke im Stehen zurücklegte, um genug Druck auf die Pedale zu bekommen.
Das folgende Rennen der U9, bei dem über 20 Fahrer starteten, wurde von unseren Nachwuchsfahrern dominiert. Markus Schäfer erreichte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und kontrollierte das Feld nach Belieben. Ole Vogt folgte als 2. und Jakob Halfmann auf Platz 3. Mika Schöpplein, unser Führender in der Wertung der Stadtmeisterschaft, der ebenfalls sein 1. Rennen für unser Team bestritt, musste einer trainingsintensiven Vorbereitung Tribut zollen und erreichte Rang 10.
Ein phänomenales Ergebnis, dass nur durch eine falsche Platzierungswertung überschattet wurde. Jakob war zunächst als überrundeter Fahrer gewertet worden, dass aber nach unserem Einspruch von der Rennleitung nach der Siegerehrung wieder korrigiert wurde. Auch er bekam nachträglich seine Urkunde und Preise für seinen Podiumsplatz.
Ein tolle Herausforderung - nächstes Jahr gerne wieder!
Fotos: Ingeborg Halfmann, Text: Frank Dickel und Peter Halfmann