Ganz nach dem Motto: " das Beste kommt zum Schluss," hatte Tourenführer Dieter Bock die Mountainbiker der SKG zu einer Abschlussfahrt für 2008 zum Startpunkt am Bauschheimer Brunnen geladen. Bereits um 13:30 gaben sich neun Hartgesottene bei (trügerischen) leichten Minusgraden ein Stelldichein.
Insider hätten noch Wetten angenommen, die Tour musste zwangsläufig nach Rheinhessen führen.
So steuerten wir dann auch gezielt die Weisenauer Brücke an und freuten uns auf eine der üblichen Touren. Viel passieren konnte an diesem Tag ja nicht, der Frost hatte den Boden richtig fest gefroren, und die Pfützen waren zu Eis erstarrt. Dadurch war die berüchtigte "Schlammtour" von 2006, mit zum Teil nicht mehr bewegungsfähigen Mountainbikes , an diesem Tag nicht reproduzierbar :-).
Aber wir lagen wieder einmal daneben. Der Schlamm blieb zwar aus, dafür wird die Tour wohl als "teerstreckenfreie Windräderbesichtigung mit Ganzkörpermassage" in die Geschichte eingehen. Dieter hatte 'Wege' gewählt, die fast allen Teilnehmern zu 80 % unbekannt waren. Durch den gefrorenen Boden war es möglich, Routen zu wählen die uns vor zwei Jahren nach 100 Metern bereits zum Stillstand gebracht hätten. So wurden alle Windräder zwischen der Hechtsheimer Höhe und dem Selztal in größtmöglicher Nähe begutachtet.
Die gefrorenen Dreckklumpen auf den Feldwegen sorgten speziell bei den ungefederten Rädern, sprich "Hardtails", für eine Ganzkörpermassage. Wohl dem, der ein "Fully" mit entsprechendem Federweg unter dem Hintern hatte.
Die Feldwege und einige knackige Anstiege brachten uns immer wieder auf "Schwitz-Temperatur" . Die wurde jedoch durch den eisigen Ostwind auf den Rheinhessischen Höhen sozusagen in 'Windeseile' in ein 'nasskaltes Gefühl' verwandelt. Da waren selbst Neopren-Überschuhe und Schuhheizungen schnell überfordert. Auch die Handschuhe erwiesen sich bei einigen Mitfahrern als unterdimensioniert. So konnte man Sätze hören wie Füße ? Hände ? , habe ich nicht, ich spür sie zumindest nicht mehr! Für manchen Fahrer erinnerte die 'gefühlte Temperatur' eher an den Nordpol.
Aber auch dafür hatte Dieter ein Trostpflaster organisiert. Bei ofenfrischen Brezeln und heißem Glühwein in der bereitgestellten Garage wichen die Strapazen bald redseligem Reden und Lachen. Der Entsafter war gut gefüllt und musste, dem Namen entsprechend, entsaftet werden. Auch wenn einige Stimmen laut wurden wie : " Was muss man alles auf sich nehmen, um diese Belohnung in der Garage zu erhalten",
das Fazit ist: Rheinhessen, lieber Dieter, … gerne wieder.
Dann auf einen 'Guten Rutsch' für alle Radler.