Die Bauschheimer Konditionsradler auf Zweitagestour in der Röhn, oder
warum sich Mountainbiker nicht von 99 % Regenwahrscheinlichkeit schrecken lassen sollten.
Der Tourstart war in Frage gestellt. Ein verängstigter Blick auf die einschlägigen Internet-Wetterprognosen zeigte es mehr als deutlich, wir werden zu 99 % im Regen fahren, bei gefühlten Temperaturen von 6-8 Grad,
Die Frage, die uns die Vorschau nicht beantwortete war: "Wie lange sind 99 % und was kann man gegen gefühlte Temperaturen machen" ?
Antwort eins: 10 Minuten, Antwort zwei: eine gute Windjacke anziehen
Länger als 10 Minuten war die Regenphase während der Abfahrt vom Kreuzberg nicht. Wir stellten uns an einem Outdoor-Laden unter und zogen unsere Regenbekleidung an, dann hörte der Regen auch schon wieder auf.
Der Rest der Zweitagstour war 'reines Vergnügen'. Die Team-Zusammensetzung harmonierte vortrefflich und wir konnten die herrlich grüne Landschaft der Röhn auf uns wirken lassen. Natürlich waren die Wege mit teilweise über 20 % Steigung steil und auch mehrere Kilometer lang, aber das war ja der Grund, warum wir da waren.
Gerhard Pogarell
hatte die Tour bereits fertig in seinem GPS gespeichert. Wir brauchten daher 'nur noch unsere Nebel- und Regentour von 2003' nachzufahren, dieses Jahr allerdings mit guter Sicht und kaum Regen.
Das nachfolgende Bild aus Google-Earth zeigt unseren zweitägigen Aktions-Radius.
Am ersten Tag fuhren wir auf nassen Wald- und Feldwegen, natürlich meist abseits jeglichen Straßenverkehrs. Die glitschigen Wurzelwege erforderten hohe Aufmerksamkeit und geschicktes fahrerisches Können, zwei leichtere Ausrutscher ließen sich aber leider nicht vermeiden.
Ausgepowert, aber sehr zufrieden kehrten wir gegen 19:00 zum Hotel in Gersfeld zurück. Eine Generalreinigung unserer Fahrräder war zwingend notwendig. Das Hotel stellte uns hierfür die notwendigen Einrichtungen zur Verfügung.
Die über 1800 Höhenmeter des ersten Tages konnten sich sehen lassen:
Anschließend widmeten wir uns dem eigenen Wohlbefinden, neudeutsch Wellness. Das schöne Hallenbad und die Sauna regenerierten unsere Muskeln schnell wieder.Ein vorzügliches Essen mit Pils und Weizenbier rundeten den gelungenen Tag ab.
Wen wundert es da, dass wir wie die Murmeltiere schliefen ?
Der zweite Tag sollte noch besser werden.
Die Sonne erwartete uns bereits am frühen Morgen und wir packten unsere Regenbekleidung tief unten im Rucksack ein. Sonnencreme und -Brille waren angesagt und wir konnten uns an die Eroberung der Wasserkuppe machen. Die erfolgte natürlich nicht auf direktem Weg.
Auf freigegebenen Wegen am Rande herrlicher Naturschutzgebiete und Moore fuhren wir emsig bergauf und bergab. Als wir eine herrliche Wiese, scheinbar ohne Steigung, entlang fuhren, erinnerten wir uns an das Fluchen eines Mitfahres auf der letzten Tour dorthin: " Da fährst du über eine flache Wiese und dein Puls steigt auf 180. Ein Blick auf den HAC zeigte: wir hatten etwa 8%, für's Auge nicht wahrnehmbare, Steigung und das Gras hatte eine zusätzliche Bremswirkung.
Zur Mittagszeit hatten wir, nach einer rasanten Abfahrt von 850 auf 300 Meter Gelegenheit, unsere Reserven in einem italienischen Restaurant wieder aufzufüllen.
Dies war auch zwingend notwendig, war doch die Wasserkuppe, inkulsive einem weiteren Tal, noch ca. 1000 Höhenmeter entfernt. Die hervorragend zubereiteten Speisen nahmen aber leider auch etwa zwei Stunden Mittagspause in Anspruch. Aus diesem Grund fuhren wir dann auch recht zügig Richtung Wasserkuppe, die gegen 17:00 erreicht wurde. Wir kreisten einmal um die Bergkuppe und genossen die herrliche Rundumsicht.
Danach gönnten wir uns, nach Bedarf,Kaffee und Kuchen oder ein Bier. Mit der Sonne im Gesicht und der Erwartung, es geht jetzt nur noch bergab, konnten wir diese Pause in vollen Zügen geniesen und erinnerten uns nebenbei auch an die 99 % Regenwahrscheinlichkeit, die einen unserer geplanten Mitfahrer von der Tour abhielt.
Nach einem technisch schwierigen ersten Teilstück,vorbei an der Fuldaquelle,
erreichten wir dann auf schönen Radwegen entlang der Fulda kurz vor 18:00 Uhr wohlbehalten unser Hotel in Gersfeld.
Auch am zweiten Tag waren wir mit unseren ca. 1600 Höhenmetern zufrieden:
Einen besonderen Dank nochmals an Gerhard Pogarell, diese Tour wird zu den 'Unvergessenen' zählen.